Studien zur Wirksamkeit von Artesunat in therapieresistenten Prostata- und Harnblasenkarzinomen

An der Universitätsmedizin Mainz werden unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Axel Haferkamp, Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, sowie Frau PD Dr. Eva Jüngel, Leiterin der Translationalen Uroonkologie, umfassende wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit von Artesunat durchgeführt.


Artesunat wird abgeleitet von Artemisinin, einem Pflanzeninhaltsstoff des einjährigen Beifuß, der seit über zweitausend Jahren in der Traditionellen Chinesischen Medizin zur Anwendung kommt – ursprünglich zur Malariabekämpfung. Hinweise deuten darauf hin, dass sich insbesondere Artesunat zudem hemmend auf die progressive Ausbreitung von Krebserkrankungen auswirken könnte. Wissenschaftliche Daten zum Einfluss von Artesunat auf urologische, auch therapieresistente, Krebszellen sind bisher rar bzw. nicht vorhanden. Die Brigitta und Norbert Muth Stiftung fördert daher Studien, in welchen die Wirksamkeit von Artesunat auf urologische Krebszellen untersucht wird. Da entstehende Therapieresistenzen eines der Hauptprobleme in der Behandlung fortgeschrittener Krebserkrankungen darstellen, werden neben therapiesensitiven auch therapieresistente Krebszellen näher betrachtet. Die geförderten Studien schließen Krebszellen des Prostatakarzinoms, der häufigsten Krebserkrankung des Mannes, sowie des Harnblasenkarzinoms, der zweithäufigsten urologischen Krebserkrankung, ein.


Im Rahmen der geförderten Projekte sollen folgende Fragestellungen geklärt werden:


Vermag Artesunat das Wachstum von therapiesensitiven und therapieresistenten Prostata- und Harnblasenkarzinomzellen zu hemmen?


Mit welchen Ereignissen geht die Wachstumshemmung einher (Induktion Zelltod, Zellzyklusarrest)?


Wie wirkt sich Artesunat auf das invasive Verhalten, sprich die Streuung der urologischen Krebszellen aus?


Welche molekularen Mechanismen liegen den beobachteten Veränderungen zugrunde?


Längerfristiges Ziel ist die Etablierung innovativer Behandlungskonzepte für Patienten mit (fortgeschrittenen) urologischen Krebserkrankungen.

Prof. Dr. Axel Haferkamp
Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Johannes Gutenberg- Universität Mainz

Forschungsteam der Translationalen Uroonkologie in Mainz unter Leitung von Frau PD Dr. Eva Jüngel (3. von rechts)

Begleitet werden die wissenschaftlichen Studien durch die Präsentation der gewonnenen Daten auf Konferenzen und im Folgenden der Veröffentlichung der Ergebnisse in wissenschaftlichen Fachzeitschriften.